
Frost ist einer der grössten Feinde jedes Gebäudes und kann erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen, die oft erst im Frühjahr sichtbar werden. Wasser dehnt sich beim Gefrieren um etwa zehn Prozent aus und erzeugt dabei Drücke von bis zu 2000 bar. Diese enormen Kräfte können Risse in Mauerwerk, Beton und Naturstein verursachen oder bestehende Risse erheblich erweitern. Besonders gefährdet sind poröse Materialien wie Ziegelsteine oder Kalksandstein, die viel Wasser aufnehmen können. Auch kleinste Haarrisse werden durch wiederholte Frost-Tau-Zyklen zu grossen Schäden. Die Prävention beginnt bereits im Herbst mit der sorgfältigen Kontrolle aller Oberflächen auf Risse und undichte Stellen. Defekte Fugen zwischen Mauersteinen oder Betonfertigteilen müssen unbedingt vor dem ersten Frost repariert werden. Auch die Kontrolle von Dachrinnen, Fallrohren und anderen wasserführenden Elementen ist entscheidend, da stehendes Wasser beim Gefrieren besonders grosse Schäden verursacht.
Schneelasten stellen eine unterschätzte Gefahr für die Statik von Gebäuden dar und können bei falscher Einschätzung zu schweren Schäden oder sogar zum Einsturz führen. Die zulässige Schneelast ist in den Bauvorschriften festgelegt und hängt von der geografischen Lage und der Höhe über Meer ab. Ein Kubikmeter Pulverschnee wiegt etwa 100 Kilogramm, Harsch kann jedoch bis zu 500 Kilogramm pro Kubikmeter erreichen. Bei grossen Dachflächen summieren sich diese Lasten schnell zu mehreren Tonnen. Besonders gefährlich sind ungleichmässige Belastungen durch Schneeverwehungen oder Eisbildung. Flachdächer sind besonders anfällig, da hier der Schnee nicht abrutschen kann. Die professionelle Schneeräumung erfordert spezielle Kenntnisse und Ausrüstung, da unsachgemässe Räumung die Dachhaut beschädigen kann. Sicherheitsaspekte sind dabei von grösster Wichtigkeit - Schneeräumung auf dem Dach sollte ausschliesslich von geschulten Fachkräften durchgeführt werden. Präventive Massnahmen wie Schneefangsysteme oder beheizte Dachrinnen können die Risiken erheblich reduzieren.
Gefrorene Wasserleitungen gehören zu den häufigsten und teuersten Winterschäden in Gebäuden und können innerhalb weniger Stunden erhebliche Wasserschäden verursachen. Besonders gefährdet sind Leitungen in unbeheizten Räumen wie Kellern, Dachböden oder Garagen sowie Aussenleitungen für Gartenwasser. Die Prävention beginnt mit der ordnungsgemässen Dämmung aller wasserführenden Leitungen in kritischen Bereichen. Hochwertige Rohrdämmstoffe mit ausreichender Dicke sind dabei unverzichtbar. Alle Aussenwasserstellen müssen vor dem ersten Frost abgestellt und entleert werden. Moderne Frostschutzheizkabel bieten zusätzlichen Schutz für besonders exponierte Leitungen. In bewohnten Gebäuden sollte auch bei Abwesenheit eine Mindesttemperatur von 15 Grad nicht unterschritten werden. Heizungsanlagen müssen regelmässig kontrolliert und gewartet werden, da ein Ausfall der Heizung schnell zu Frostschäden führen kann. Auch die Kontrolle der Heizungsumwälzpumpen ist wichtig, da stagnierendes Wasser schneller gefriert. Bei längerem Leerstand müssen alle Leitungen vollständig entleert und mit Frostschutzmitteln gespült werden.
Fassaden und Abdichtungen sind die erste Verteidigungslinie gegen Winterschäden und müssen daher besonders sorgfältig überprüft und instand gehalten werden. Kleine Risse in Putzen oder Anstrichen können durch eindringende Feuchtigkeit und anschliessenden Frost zu grossen Abplatzungen führen. Die systematische Kontrolle aller Fassadenflächen sollte bereits im Spätherbst erfolgen, wenn noch günstige Witterungsbedingungen für Reparaturen herrschen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Anschlüsse an Fenstern, Türen und Balkongeländern, da hier häufig Undichtigkeiten auftreten. Silikonfugen müssen regelmässig erneuert werden, da sie durch UV-Strahlung und Temperaturschwankungen spröde werden und ihre Dichtwirkung verlieren. Auch Flachdachabdichtungen sind vor dem Winter zu kontrollieren, da Staunässe bei Frost besonders schädlich ist. Fehlende oder beschädigte Dachziegel müssen sofort ersetzt werden, da eindringendes Schmelzwasser grosse Schäden an der Dachkonstruktion verursachen kann. Dachrinnen und Fallrohre müssen von Laub und Schmutz befreit werden, damit das Schmelzwasser ordnungsgemäss abgeführt wird.
Trotz aller Vorsichtsmassnahmen können Winterschäden auftreten, weshalb ein durchdachter Notfallplan entscheidend für die Schadensbegrenzung ist. Dieser Plan sollte alle wichtigen Kontaktdaten enthalten: Sanitär-Notdienst, Heizungsinstallateur, Dachdecker und Elektriker. Auch die Kontaktdaten der Versicherung und wichtige Schaltstellen wie Hauptwasserventil und Stromhauptschalter müssen allen Bewohnern bekannt sein. Ein Notfallvorrat mit grundlegenden Werkzeugen, Dichtmaterial und Taschenlampen sollte leicht zugänglich aufbewahrt werden. Bei Wasserschäden ist schnelles Handeln entscheidend: Zuerst das Wasser abstellen, dann die Schadensquelle lokalisieren und provisorisch abdichten. Alle Schäden sollten fotografisch dokumentiert werden, bevor Reparaturen beginnen. Wichtig ist auch die regelmässige Wartung der Heizungsanlage durch Fachpersonal, da Heizungsausfälle im Winter besonders kritisch sind. Eine Ersatzheizung oder zumindest mobile Heizgeräte für Notfälle können teure Frostschäden verhindern. Die jährliche Überprüfung des Notfallplans stellt sicher, dass alle Informationen aktuell sind und im Ernstfall schnell gehandelt werden kann.
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